Open-Air Kino: „MORGEN IST AUCH NOCH EIN TAG“

Open-Air Kino: „MORGEN IST AUCH NOCH EIN TAG“

Das Regiedebüt der Schauspielerin Paola Cortellesi eröffnete im letzten Jahr das Filmfest Rom und entwickelte sich danach zum zuschauerstärksten Film in Italien. Er verwies BARBIE und OPPENHEIMER auf die Plätze. Absolut stilsicher und mit hoher Authentizität erzählt Cortellesi in dieser mutigen und unkonventionellen Tragikomödie vom Leben einer Frau im Nachkriegs-Rom der 1940er Jahre. Inzwischen haben über fünf Millionen Italiener den liebevoll in schwarzweiß gedrehten Film gesehen. Zeit, dass er auch nach Deutschland kommt!

Delia ist die Frau von Ivano und Mutter dreier Kinder. Sie alle wohnen in einer kleinen Souterrain-Wohnung in einem typisch römischen Hinterhof. Delias Tag beginnt meist mit einer Ohrfeige von ihrem Gatten, gleich nach dem Aufwachen im gemeinsamen Ehebett. Danach öffnet sie die Fensterläden, um ein wenig Sonne in die Keller-Wohnung hereinzulassen, da pinkelt ein Hund vor die Fensterscheibe. Doch solch ein Malheur verdirbt Delia nicht die Laune, sie ist daran gewöhnt. Also setzt sie Kaffee auf, macht Frühstück und sieht zu, dass Ehemann und Kinder zur Arbeit bzw. Schule kommen. Danach beginnt sie, mit ihren diversen Nebenjobs die Haushaltskasse aufzubessern. Sie macht Näharbeiten für ein Modegeschäft, Krankenpflege für einen benachbarten Patron und ist sich auch sonst für nichts zu schade. Sie streift durch die Straßen Roms, lernt einen amerikanischen Soldaten kennen, der den Frauen Nylon-Strümpfe und den Kindern Schokolade schenkt, und kommt schweren Herzens an der Auto-Werkstatt ihrer Jugendliebe Nino vorbei. Der ist das Leben in der Stadt gründlich satt und will wegziehen. Noch einmal fragt er sie, ob sie nicht mitkommen will. Doch Delia will ihre Kinder nicht allein lassen und wenn sie abends das verdiente Geld ihrem Ehemann gibt, ist ihm das immer zu wenig und außer Schelte muss sie stets mit Schlimmerem rechnen.

So bleibt häusliche Gewalt in diesem Film nicht ausgeschlossen, doch Paola Cortellesi inszeniert sie mit leichter Hand, choreographiert sie wie einen Tanz. Das könnte schnell verharmlosend wirken, doch ihr gelingt der Balanceakt, das Thema einerseits nicht auszuklammern, andererseits den Film nicht mit zu realistischen Szenen zu belasten. “Ich wollte diese Gewalt nicht voyeuristisch, sondern als ein Ritual darstellen, über das man hinweg kommt”, erklärte sie in Rom. Diese Haltung verkörpert dann auch ihre Protagonistin, die glaubt, dass diese Übergriffe halt zum Leben einer Frau dazugehören. Sie beschwert sich nicht weiter darüber. Ganz zum Unverständnis ihrer Kinder und selbst der Großvater ruft eines Tages seinen Sohn zu sich und fordert ihn auf, sich zu mäßigen, sonst könnte sie sich noch an diese Misshandlungen gewöhnen. Trotz allem ist Delia guten Mutes und ein mysteriöser Brief, der ins Haus flattert, bestätigt sie, die Hoffnung nicht aufzugeben, denn “Es gibt noch ein Morgen”, so die genaue Übersetzung des Originaltitels.

Paola Cortellesi gelingen in diesem Film gleich mehrere Dinge und das mit einer traumhaften Sicherheit. Sie erzählt von einem Frauenschicksal, wie es damals nicht unüblich war, ohne dabei die Leichtigkeit ihres Films zu verlieren. Ihr gelingt aber auch ein stimmiges und liebevolles Porträt dieser Generation, die gerade einen Krieg und deren Väter sogar zwei überstanden haben. Dabei legt sie eine Akkuratesse an den Tag, die genauso um historische Genauigkeit bemüht ist wie um die Charakterisierung ihrer Protagonisten. Ihre Schwarzweißbilder fangen die damalige Stimmung kongenial ein und nehmen Anleihen am italienischen Neorealismus, doch über jeder Einstellung schwebt die Verheißung einer besseren Zukunft. So gelingt ihr ein mutiger, innovativer Film, wie ihn Italien noch nicht gesehen hat.


Die Düsseldorfer Filmkunstkinos sind zu Gast im VierLinden Open-Air. Gegen Abend, bei einsetzender Dunkelheit, wird die moderne Leinwand aufgepumpt. Genießen Sie nach Sonnenuntergang das einmalige Gefühl von Open Air Kino im gemütlichen Ambiente im Südpark. Ausgesuchte Top–Filme unter sternklarem Sommerhimmel!

Wir spielen übrigens bei „fast“ jedem Wetter: Ausnahmen sind Dauerregen und Gewitter- und Unwetterwarnung. Da ist uns die Sicherheit der Gäste wichtiger.

In diesen Zweifelsfällen informieren Sie sich bitte unter Tel.: 0211 / 7213134 oder ab 18.00 Uhr im Metropol (0211 / 349709).

Einlass: ab 19 Uhr
Filmbeginn: ca. 21.30 Uhr 

EINTRITT:
Regulär: 12,00 Euro auf allen Plätzen
Ermäßigt: 10,00 Euro mit dem Gilde–Pass. (Es gibt keine weiteren Ermäßigungen neben dem Gilde-Pass.)

Aufpreis bei Überlänge:

ab 130 Min. 0,50 Euro
ab 140 Min. 1,00 Euro
ab 150 Min. 1,50 Euro
ab 165 Min. 2,00 Euro
ab 180 Min. 2,50 Euro

TICKETS und Filmbeschreibungen inkl. Trailer aller Filme: www.filmkunstkinos.de

Open-Air Kino: „THE HOLDOVERS“

Open-Air Kino: „THE HOLDOVERS“

Seit SIDEWAYS erwartet man immer mit großer Spannung den neuen Film von Alexander Payne. Doch diese Freude macht er uns nicht besonders oft. Meist liegen fünf Jahre oder mehr zwischen seinen Filmen. Doch im Neuen Jahr ist es mal wieder soweit. Seine Geschichte spielt 1970 am Elite-Internat Barton Academy im amerikanischen Nordosten. Die Weihnachtsferien stehen vor der Tür und Urlaubsstimmung macht sich breit. Doch ein Lehrer hat die ganzen Ferien über Dienst und muss die Schüler betreuen, die nicht nach Hause können: Die Holdovers.

Diesmal fällt diese unbeliebte Aufgabe dem etwas bärbeißigen und nicht sonderlich beliebten Paul Hunham (Paul Giamatti) zu. Er ist Professor für ältere Geschichte und versucht für die wenigen Holdovers eine Ferienfreizeit zu finden, was ihm auch gelingt, nur Angus (Dominic Sessa) kann nicht mit und so muss das Lehrer-Schüler-Duo die Feiertage gemeinsam in der Schule verbringen. Dabei sind die beiden ganz unterschiedliche Charaktere, die nur schwer zueinander finden. Angus ist ein wenig versnobt und trägt gerne seine Arroganz vor sich her, worauf Paul meist zynisch reagiert und sich über seinen Schüler lustig macht. Zum Glück ist da noch die Haushälterin Mary Lamb (Da’Vine Joy Randolph), die die beiden bekocht und mit ihrer mütterlichen Art und ihrem entwaffnenden Charme die Situation so angenehm wie möglich zu gestalten versucht. Immerhin gelingt es ihr, ein wenig weihnachtliche Stimmung zu verbreiten und da sie für jeden ein offenes Ohr hat, liegt es nahe, dass sie zwischen den beiden notorischen Zankäpfeln vermittelt.
So erfährt sie, dass Angus gerne aus persönlichen Gründen ein paar Tage im fernen Boston verbringen will und versucht, dies Paul als eine schulische Exkursion zu verkaufen. Der sträubt sich zwar eine ganze Weile, sieht aber am Ende ein, dass die drei mal raus müssen, bevor ihnen das Dach auf den Kopf fällt. Und so brechen sie auf zu einer Reise, bei der sie Dinge erleben, die sie fest zusammenschweißen werden.

Als Alexander Payne die Pilotfolge einer neuen Serie angeboten wurde, war er zwar nicht an diesem Job, aber an dem Drehbuch interessiert. Es erinnerte ihn an MERLUSSE (1935), einen alten französischen Film des Meisterregisseurs Marcel Pagnol. Er hatte ihn sein ganzes Leben lang nicht vergessen, und so rief er den Drehbuchautor an, ob er sich vorstellen könnte, ihm den Stoff für einen Kinofilm umzuschreiben. So schrieb David Hemingson sein erstes Drehbuch für einen Kinofilm und Payne drehte seinen ersten Film, für den er das Drehbuch nicht selbst geschrieben hat.

Herausgekommen ist eine stimmige Weihnachtsgeschichte, die die drei Protagonisten mit auf eine Reise nimmt, die sich immer wieder um das Thema Familie dreht. Am Ende werden der eine, der seine Familie verloren hat, und der andere, der von ihr kalt abgewiesen wurde, mit der, die nie eine gegründet hat, zu einer Ersatzfamilie zusammenschweißt, die länger halten mag als nur diese Weihnachtsferien.
Payne mischt allerlei Zeitkolorit in seinen Film, lässt große Themen wie den Vietnamkrieg, Rassenkonflikte, Armut und Einsamkeit ganz nebenher in die Geschichte einfließen. Mit einem melancholischen Ende verleiht er seiner Hoffnung Ausdruck, dass man aus der Geschichte lernen kann.


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Open-Air Kino: „DUNE: TEIL 2“

Open-Air Kino: „DUNE: TEIL 2“

Als „unverfilmbare“ geltende Stoffe bergen aberwitzige Herausforderungen für ambitionierte Regisseur*innen natürlich in sich. Frank Herberts epischer Sci-Fi-Romanzyklus um den Wüstenplaneten DUNE und die mythologischen Verwicklungen konkurrierender Herrschaftsdynastien um den dort zu erntenden galaktischen Superstoff „Spice“ galten als solche. David Lynch versuchte sich in den 80ern – scheiterte an Studio-Wünschen und Komplexität des Materials. Es folgte ein vergessenswertes Serien Spin-Off Anfang der 2000er. Als Denis Villeneuve ARRIVAL, BLADE RUNNER: 2049) eine Verfilmung ankündigte, waren die Erwartungen immens – und wurden übertroffen. Nach Verschiebung wegen des Hollywood-Streiks kommt nun die ersehnte Fortsetzung ins Kino.

Wir erinnern uns: Das Regime der Familie Atreides über den Wüstenplaneten wurde durch die bestialischen Harkonnen ein Ende gesetzt. Prinz Paul Atreides wurde mit seiner Mutter Lady Jessica in die weite Wüste gejagt. Dort warteten nicht nur gigantische Sandwürmer auf ihn, sondern auch die Fremen – native people Dunes. Auf Pauls schmalen Schultern lasten fortan nicht nur Rachegedanken und ominöse Visionen, sondern auch der Erwartungsdruck des Wüstenvolks, das den Planeten von der Tyrannei der Harkonnen befreien möchte. Der Film konnte vor Redaktionsschluss zwar nicht gesehen werden, doch Trailer und ein um weitere hochkarätige Namen ergänzter Cast versprechen viel. Wir rechnen also einfach mal ganz optimistisch mit nichts Geringerem als dem spektakulärsten, bildgewaltigsten Blockbuster des Frühjahrs!


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Open-Air Kino: „OPPENHEIMER“

Open-Air Kino: „OPPENHEIMER“

Mit seinem epischen Thriller OPPENHEIMER entführt Drehbuch- und Regie-Ikone Christopher Nolan (INCEPTION, TENET) sein Publikum in das pulsierende Paradoxon eines rätselhaften Mannes, der die Zerstörung der Welt riskieren muss, um sie zu retten.

Als dem theoretischen Physiker J. Robert Oppenheimer (Cillian Murphy) 1942 die wissenschaftliche Leitung des „Manhattan-Projekts“ zum Bau einer Atombombe anvertraut wird, ahnen weder er noch seine Frau Kitty (Emily Blunt), welche ungeheuren Auswirkungen dies auf die Menschheit haben wird. Konfrontiert mit den Folgen der Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki wendet sich Oppenheimer gegen seine eigene Schöpfung und gerät schließlich ins Visier des FBI. Der Film basiert auf dem Buch „J. Robert Oppenheimer: Die Biographie“, für das die Autoren Kai Bird und Martin J. Sherwin mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet wurden.

Spätestens seit der „The Dark Knight“-Trilogie zählt Christopher Nolan zu den wichtigsten Regisseur:innen Hollywoods. Mit OPPENHEIMER kommt Nolans bisher längstes Werk mit einer Spielzeit von 3 Stunden auf die große Leinwand. Außerdem beeindruckt der Historienfilm schon vor dem Kinostart mit einer langen und opulenten Liste an Hollywood-Darsteller:innen, die sich sehen lassen kann: Matt Damon, Robert Downey Jr., Florence Pugh, Gary Oldman, Rami Malek, Casey Affleck – um nur einige wenige zu nennen.


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Aufpreis bei Überlänge:

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Open-Air Kino: „PRINZESSIN MONONOKE“

Open-Air Kino: „PRINZESSIN MONONOKE“

Mit einem Einspiel von 150 Mio. Dollar avancierte Hayao Miyazakis Zeichentrickepos über den Kampf der Naturgötter mit der zerstörerischen Kraft der Menschen um die Zukunft des Planeten seinerzeit zum erfolgreichsten Film überhaupt an den japanischen Kinokassen. 1998 im Rahmen der Berlinale im Wettbewerb außer Konkurrenz erstmals in Europa vorgestellt, wußte das imposante Spektakel mit furiosen Kampfsequenzen und locker servierter Ökobotschaft bestens zu gefallen.

PRINZESSIN MONONOKE könnte den bisher nur bei einem kleinen Kreis Eingeschworener geliebten Animes endlich auch in Deutschland zum Durchbruch verhelfen. Denn Hayao Miyazakis mit einem 200köpfigen Mitarbeiterstab und einem Budget von etwa 30 Mio. Dollar opulent und technisch zumeist auf höchstem Niveau realisierte Schlachtenplatte setzt sich mit ihrer thematischen Komplexität, einer vielschichtigen Handlung und einer für westliche Animationsverhältnisse ungekannten Ernsthaftigkeit nicht nur von den klassischen Disney-Werken ab, sondern unterscheidet sich auch grundlegend von den bislang im Westen bekannten Mangas: mit den technoiden Zukunftsutopien AKIRA oder GHOST IN THE SHELL hat die Geschichte des von einem Dämon tödlich infizierten Kämpfers Ashitaka auf der Suche nach Rettung und Erlösung bestenfalls die Lust am Erschaffen und Zerstören ganzer Welten gemein. Die explizite und fortwährende Gewalt- und Sexdarstellung anderer stilbildender Mangas (in Deutschland bislang fast ausschließlich über Video vermarktet) sucht man in diesem erwachsenen Fantasy-Abenteuer vergebens. Sicher, bei dem im 14. Jahrhundert angesiedelten Ritt durch die japanische Mythologie wird eifrig mit Säbeln gerasselt, blutige Exzesse halten sich aber trotz aller Martialität in Grenzen.
Regisseur Miyazaki zieht es vor, im nicht immer leicht zu verfolgenden Getümmel deutliche Umweltbotschaften zu vermitteln, wenn er den Kampf einer kleinen industriellen Ansiedlung unter Führung der selbstbewussten Eboshi mit den Naturkräften in den Mittelpunkt rückt. Sehr ambivalent und für Zeichentrickfilme ausgesprochen subtil zeichnet Miyazaki diese Konflikte, ohne sich auf einfache Gut-und-Böse-Schemata herauszureden. Zwischen diese verhärteten Fronten gerät der Held Ashitaka, der sich in das Wolfsmädchen San verliebt und bis zum imposanten Showdown vergeblich zu vermitteln versucht. Angenehm fällt Miyazakis Vorliebe für starke Frauen auf, während Männer nicht selten zur Rolle der Clowns verdammt sind. Dazu kommt ein unkonventioneller Zeichenstil, der seinen Höhepunkt in der aquarellartigen Darstellung der Nacht-Gottheit findet. Ein beeindruckendes Gemälde aus Märchen, Sage und Legende also, das mit witzigen Figuren und, gleich in der ersten Szene, mit einem Dämon aufwartet, wie man ihn in der Filmgeschichte vorher noch nicht gesehen hat.


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Open-Air Kino: „LIEBESBRIEFE AUS NIZZA“

Open-Air Kino: „LIEBESBRIEFE AUS NIZZA“

Um für die Enkelkinder mehr Platz zu schaffen, will François den Dachboden ausbauen. Dabei fallen ihm Liebesbriefe an seine Frau Annie in die Hände. Das Problem, nicht er hat sie geschrieben, sondern ein gewisser Boris hat sie vor 40 Jahren verfasst. Der ehemalige Offizier will sich den Rivalen vorknöpfen und macht sich auf den Weg nach Nizza. Dort trifft er auf einen Gegner, der in die Charmeoffensive geht.

Annie (Sabine Azéma) und François (André Dussollier) führen eine harmonische Ehe. Das ändert sich schlagartig, als dem ehemaligen Offizier ein Kästchen mit Liebesbriefen an seine Frau in die Hände fällt, die ein gewisser Boris verfasst hat. Annie kann die Aufregung ihres Mannes nicht nachvollziehen. Schließlich sind die Liebesbeweise 40 Jahre alt. Doch François will das so nicht stehen lassen und dem Rivalen ordentlich eins überziehen. Um herauszufinden, wo dieser Boris wohnt, lässt er alte Geheimdienstkontakte spielen und macht sich auf den Weg an die Riviera. Annie fährt vorsichtshalber mit. Zum einen, um ihren Gatten vor unüberlegten Taten zu schützen, zum anderen, weil sie neugierig auf den Verflossenen ist. Boris (Thierry Lhermitte) entpuppt sich als nach wie vor gutaussehender Bonvivant, der sich mit Karatetraining fit hält und mit seinem Charme nicht nur bei Annie gut ankommt. Eine leichte Sommerkomödie für alle die FRÜHSTÜCK BEI MONSIEUR HENRI mochten.


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Open Air Kino: „Surffilmnacht: SURF ON, EUROPE!“ (OmU)

Open Air Kino: „Surffilmnacht: SURF ON, EUROPE!“ (OmU)

ZerrissenzwischenderFreiheitderWellenundgesellschaftlichenZwangenringendreiSurf- Begeisterte mit sozialen und politischen Hürden.

Majid, ein Kitesurf-Lehrer i n Tarifa, Spanien, sehnt sich nach seiner Familie, die aufgrund von Visa-Beschränkungen in Marokko feststeckt. Er bahnt sich seinen Weg durch den Dschungel der Bürokratie, um ihnen die Möglichkeiten eines europäischen Passes zu bieten.
In Biarritz, Frankreich, stellt Margaux Geschlechterstereotypen in der heteronormativen Surfszene infrage. Genervt von sexistischen Klischees organisiert sie mit Freunden das erste LGBTQ-freundliche Surf-Festival Europas.
Rosy entkam in Derry durch das Surfen den Unruhen des Nordirlandkonflikts. Trotz Brexit und Pandemie wagt er das Risiko und macht sich als Surfboard-Shaper selbstständig.
SURF ON, EUROPE! erforscht Europas Versprechen von Freiheit und die anhaltenden Herausforderungen, die es bedrohen.

Regiekommentar:

SURF ON, EUROPE! ist das Resultat unserer Liebe zum Film, zum Surfen, zu Europa: weit weg von politischen Schlagzeilen wollen wir eine Freiheit greifbar machen, für die lange gekämpft wurde und die längst nicht mehr so selbstverständlich erscheint, wie sie mal war.
Wir sind zusammen in Köln aufgewachsen – mit Schüleraustausch &Erasmus, mit Surftrips am Atlantik und Surf-Filmen im Kinderzimmer. Ein offenes Europa ohne Grenzen war immer eine Selbstverständlichkeit – zu leben und zu sein, wo und wie man will. 2016 stimmte die UK für den Brexit und die Migrationsdebatte gab den Auftakt für Rechtsruck und Polarisierung; die Idee Europas wurde auf einmal grundsätzlich in Frage gestellt. Der Film zeigt durch die Geschichten von Majid, Margaux und Rosy, wieder Traum und das Versprechen von Freiheit auf soziale und politische Realitäten trifft. In fünf Jahren Produktionszeit entstand ein Film, der als Liebesbrief an Europa gestartet ist und die Augen doch nicht vor unseren Problemen verschließen kann.


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Open-Air Kino: „THE ZONE OF INTEREST“

Open-Air Kino: „THE ZONE OF INTEREST“

Sandra Hüller, die Zweite! Nach ihrem phänomenalen Auftritt im Cannes-Gewinner ANATOMIE EINES FALLS kommt nun ihr zweiter Film ins Kino, der in Cannes mit der Silbernen Palme ausgezeichnet wurde. In ZONE OF INTEREST spielt sie eine ganz andere Rolle und zeigt, wie breit ihre Schauspielkunst angelegt ist, die es ihr erlaubt, die unterschiedlichsten Charaktere überzeugend zu spielen. Dass sie in Cannes keine Auszeichnung erhielt, ist dem Reglement geschuldet, das nur eine Auszeichnung pro Film zulässt.

Die amerikanische Presse hat dies als ungerecht empfunden, zumal sie schon bei TONI ERDMANN leer ausgegangen war. Dort ist sie gerade unterwegs, um eine Auszeichnungen nach der anderen in der gerade laufenden Award Season einzusammeln. Den Preis der LA Film Critics Association hat sie schon gewonnen, für die Golden Globes, BAFTA, Satellite- und Gotham-Awardsund und für die Oscars ist sie nominiert. Wir drücken die Daumen!

In THE ZONE OF INTEREST spielt sie Hedwig, die Frau des Lagerkommandanten von Auschwitz, Rudolf Höss (Christian Friedel). Gemeinsam leben sie mit ihren fünf Kindern in einem geräumigen Haus mit Gemüsegarten und Swimmingpool, quasi im Schatten des Konzentrationslagers. Hier proben sie die neue deutsche Familienidylle. Dabei sind sie Verdrängungs-Weltmeister, denn Haus und Garten sind nur durch eine Mauer vom Lager getrennt, so dass die Familie die dortigen Vorgänge zwar nicht sehen, aber hören kann. Ihr Alltag wird durch Schreie und Schüsse begleitet, wie durch das Zwitschern der Vögel, sehen können sie nur den Wachturm und den stets rauchenden Schlot des Krematoriums. Des Nachts kehren sich die Verhältnisse um, wenn die Hochöfen die Nacht zum gespenstigen Tag werden lassen und die Umgebung taghell erscheinen lässt, während das Lager im Dunkeln bleibt.

Das Höss’sche Familienidyll soll zum Vorzeigeprojekt für deutsche Familien im Osten werden. Ihre Ausblendung der Vorgänge im benachbarten Lager wird dabei immer grotesker und kann schließlich nur als Metapher des bekannten Spruchs “Davon haben wir nichts gewusst!” gelesen werden. Um diese Plattitüde für den Zuschauer erfahrbar zu machen, schöpft Jonathan Glazerdie Möglichkeiten des Kinos visuell voll aus und deutet hintergründig das Unbehagen und die Gewissensbisse an, die die Beteiligten nachts in ihren Träumen befallen.

Zehn Jahre nach UNDER THE SKIN meldet sich der britische Regisseur mit dieser recht freien Romanverfilmung zurück, dessen Schwerpunkt er auf den Familientraum seiner Protagonisten verlagert. Sight and Sound seien ihm dabei am wichtigsten gewesen, erzählte er auf dem Filmfest Rom. Am Anfang des Films bleibt die Leinwand weiß, eine Art Ouvertüre, die es der Musik erlaubt, den Zuschauer in den Film einzuführen. Sandra Hüller und Christian Friedel spielen ihre Rollen durchaus ergreifend, aber irgendwie auch so unaufgeregt, dass man sich an Hannah Arendts These von der Banalität des Grauens erinnert fühlt. Die scheint auch Glazer bedienen zu wollen, der seinen Film aus Sicht der Täter erzählt und dabei eine Perfidie zulässt, die man als eine Big Brother-Version aus dem Nazi-Haus beschreiben könnte. “Ich wollte jedenfalls keinen Museumsfilm machen, zu dem man eine sichere Distanz haben kann.” führte er weiter aus. “Mit der Perspektive der Täter soll sich das Publikum unwohl fühlen, mein Film ist ‘a painful pleasure’”.


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Open-Air Kino: „PERFECT DAYS“

Open-Air Kino: „PERFECT DAYS“

78 Jahre ist Wim Wenders alt, doch sein Arbeitstempo wird immer schneller. In diesem Jahr hat er gleich zwei neue Filme auf dem Filmfestival in Cannes vorgestellt. ANSELM hat er in 3D gedreht, er läuft immer noch im Atelier, und sein zweiter, der in Cannes den Darstellerpreis gewann, kommt nun in die Kinos. Es ist sein erster Film, den er in japanischer Sprache gedreht hat. Nach der Auszeichnung in Cannes wurde er als Jury-Präsident für das Filmfest Tokio berufen und eröffnete es mit PERFECT DAYS.

Wenders wollte immer erneut einen Film in Japan drehen, doch Corona verhinderte immer noch seine Anreise. Er war mitten in den Dreharbeiten zu ANSELM, als ihn ein ungewöhnlicher Brief erreichte. Darin stellte man ihm ein Toiletten-Projekt vor, wie es in Tokio gerade umgesetzt wurde und ließ anfragen, ob er sich vorstellen könnte, ein Buch, eine Fotostrecke oder gar einen Kurzfilm darüber zu machen. Tatsächlich sind diese Toiletten, kleine Paläste, meist in öffentlichen Parks gelegen, Teil der japanischen Willkommenskultur, während sie in Deutschland eher versteckt werden. Mit dem Auftrag war auch ein Arbeitsvisum verbunden, und so fuhr Wenders nach Japan, um sich das alles wenigstens einmal anzuschauen.

“Ich muss mir immer erstmal ein Bild vor Ort machen, bevor ich mir eine Geschichte ausdenken kann.” erklärte Wenders in Cannes und so entstand seine bewegende Studie eines japanischen Putzmanns: Hirayama lebt in einem winzigen Mikroapartment in Tokio. Viel mehr als sein Bett passt da gar nicht rein, der Badezimmerspiegel ist so klein, dass er immer nur einen Teil seines Gesichts sehen kann. Wenn über Tokio die Sonne aufgeht, fährt er mit dem Firmenwagen zur Arbeit. Er reinigt öffentliche Toilettenanlagen. Ein armseliges Leben? Könnte man meinen, aber er scheint mit sich im Reinen zu sein.

Er hat einen jungen, unzuverlässigen Kollegen, mit dem er meist nur mit Mimik und Gestik kommuniziert. Überhaupt redet er nicht viel. Zum Mittagessen besucht er immer das gleiche Restaurant und reinigt sich nach der Arbeit in einem öffentlichen Bad. Eigentlich verläuft ein Tag wie der andere, aber Hirayama erfreut sich an den kleinen Dingen des Lebens. Im Auto hört er alte Tonbandkassetten mit Liedern von Leonard Cohen und Patti Smith, leiht sich in einer Buchhandlung für kleines Geld gebrauchte Bücher von Faulkner und Highsmith aus. Er liebt die Schattenbilder der Ahornblätter in Wind und Sonne, nimmt sie mit seiner alten analogen Kamera auf. Zuhause hat er einige kleine Ahorn-Setzlingen, die er täglich liebevoll mit Wasser besprüht. Einmal muss er seiner Nichte Asyl gewähren, weil sie sich mit ihrer Mutter zerstritten hat, und am Ende trifft er auf den Exmann seiner Wirtin, der Krebs hat und sich bei seiner Ex-Frau verabschieden wollte. Doch er dringt nicht mehr zu ihr durch und so hinterlässt er Hirayama sein Vermächtnis, auf dass er irgendwann einmal die Gelegenheit hat, es ihr zu erzählen.
Hirayama ist vielleicht nicht das Alter Ego von Wim Wenders, aber er liebt alles, was auch Wenders liebt, ihm ist wichtig, was auch Wenders wichtig ist. Und obwohl kaum gesprochen wird, wirkt der Film eloquent und emotional berührend. Eine Charakterstudie, so dicht und schlüssig, wie sie Wenders lange nicht mehr gelungen ist. Ein besinnlicher Film, der gut in die Weihnachtszeit passt und uns an die wahren Werte des Lebens erinnert.


Die Düsseldorfer Filmkunstkinos sind zu Gast im VierLinden Open-Air. Gegen Abend, bei einsetzender Dunkelheit, wird die moderne Leinwand aufgepumpt. Genießen Sie nach Sonnenuntergang das einmalige Gefühl von Open Air Kino im gemütlichen Ambiente im Südpark. Ausgesuchte Top–Filme unter sternklarem Sommerhimmel!

Wir spielen übrigens bei „fast“ jedem Wetter: Ausnahmen sind Dauerregen und Gewitter- und Unwetterwarnung. Da ist uns die Sicherheit der Gäste wichtiger.

In diesen Zweifelsfällen informieren Sie sich bitte unter Tel.: 0211 / 7213134 oder ab 18.00 Uhr im Metropol (0211 / 349709).

Einlass: ab 19 Uhr
Filmbeginn: ca. 21.30 Uhr 

EINTRITT:
Regulär: 12,00 Euro auf allen Plätzen
Ermäßigt: 10,00 Euro mit dem Gilde–Pass. (Es gibt keine weiteren Ermäßigungen neben dem Gilde-Pass.)

Aufpreis bei Überlänge:

ab 130 Min. 0,50 Euro
ab 140 Min. 1,00 Euro
ab 150 Min. 1,50 Euro
ab 165 Min. 2,00 Euro
ab 180 Min. 2,50 Euro

TICKETS und Filmbeschreibungen inkl. Trailer aller Filme: www.filmkunstkinos.de

Open-Air Kino: „ANATOMIE EINES FALLS“

Open-Air Kino: „ANATOMIE EINES FALLS“

Mit SYBIL – THERAPIE ZWECKLOS debütierte Justine Triet 2019 im Wettbewerb von Cannes und holte in diesem Jahr mit ihrem neuen Film gleich im zweiten Versuch die Goldene Palme. Sandra Hüller glänzt hier als deutsche Schriftstellerin, die in den Verdacht gerät, ihren Mann umgebracht zu haben, als dieser aus dem Fenster der obersten Etage ihrer Berghütte in den französischen Alpen fiel.

Kein Abschiedsbrief, keine Zeugen und auch Sohn Daniel, der nach einem früheren Unfall erblindet ist, kann nichts zur Aufklärung des Falles beitragen. So stellt sich die Frage:
Selbstmord oder hat da jemand nachgeholfen, die nun ein Indizienprozess beantworten soll, den Regisseurin Justine Triet minutiös nachstellt. Dort werden nicht nur Indizien und Hinweise vorgelegt, sondern auch das private Familienleben der drei so lange umgekrempelt, bis auch der Sohn sich die Frage stellt, ob seine Mutter Sandra nicht doch schuldig sein könnte.

Für Sandra Hüller ist dies eine Paraderolle. Aus dem Vollen schöpfend spielt sie mal die trauernde, mal die besorgte Mutter, kann aber auch angesichts der gegen sie erhobenen Anschuldigungen auch komplett ausrasten, um sich im nächsten Moment wieder zu fangen, um relevante Indizien eloquent umzudeuten. Dies alles ist nicht nur sprachlich, sondern auch schauspielerisch auf höchstem Niveau und bis in die Nebenrollen bemerkenswert besetzt. Selbst der Blindenhund, der die Leiche des Vaters eingangs gefunden hat, spielt seine Rolle perfekt und gewann die Palme Dog.

Insgesamt vermisst man vielleicht ein wenig die großen Bilder, die einen Gewinnerfilm auszeichnen sollten, denn Triet inszeniert hier ein reines Kammerspiel, das nur in der Berghütte und im Gerichtssaal spielt, aber dennoch einen atemberaubenden Spannungsbogen hat und den Zuschauer in seinen Bann zieht.

ANATOMIE EINES FALLS – sein Titel ist eine Anspielung auf den berühmten Gerichtsfilm-Klassiker von Otto Preminger ANATOMIE EINES MORDES – reiht sich ein in die Serie bemerkenswerter Gerichtsfilme, die das französische Kino in der letzten Zeit hervorgebracht hat, darunter Alice Diops SAINT OMER, Cedric Kahns THE GOLDMAN CASE“ oder Yvan Attals LES CHOSES HUMAINES. Justine Triet verfasste das Drehbuch gemeinsam mit ihrem Lebensgefährten Arthur Harari, selbst Filmemacher, und schon in ihrem ersten Cannes-Erfolg hatte sie mit Sandra Hüller zusammengearbeitet und ihr nun die Hauptrolle auf den Leib geschrieben.

Weit mehr als die Lösung eines Kriminalfalls steht bei Triet die Analyse einer Beziehung in der Krise im Vordergrund. Gleich zu Beginn empfängt die Protagonisten eine Studentin zu einem Interview, das vehement durch die laute Musik ihres Mannes im oberen Stockwerk gestört wird und schließlich abgebrochen werden muss. Im Verlaufe des Films erfahren wir, dass Sandra ihren Mann schon einmal mit einer Frau betrogen hat. War das ein Störmanöver oder ein Racheakt? Gab es nach der Abfahrt der Studentin deswegen eine tödlich verlaufende Auseinandersetzung zwischen den Eheleuten?

Doch es gibt auch Indizien auf einen möglichen Suizid. Im Gegensatz zu seiner Frau kommt die Karriere Samuels nicht in Schwung. Auch er schreibt an einem Roman, doch seine überzogenen Ansprüche an sich selbst hindern ihn an der Fertigstellung. Eine zunehmende Frustration macht sich ihm breit, die sich auch auf seine Ehe auswirkt.

Der Zuschauer pendelt mal auf die eine, mal auf die andere Seite, befeuert durch das nuancierte Spiel Sandra Hüllers, die alle Facetten auszuspielen vermag. Ein starkes Stück Kino, das lange im Gedächtnis bleibt.


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Ermäßigt: 10,00 Euro mit dem Gilde–Pass. (Es gibt keine weiteren Ermäßigungen neben dem Gilde-Pass.)

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